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Sonntag, 29. Juni 2014

Das erste Mal New York: Central Park

Ich stehe vor dem Bethesda Fountain mitten im Central Park und bin kurz mal am ausflippen. 



"Schau, schau, schau hiiiieer haben sie geheiratet!" 
Mit "Sie" sind Chuck und Blair von Gossip Girl gemeint. Ja, so unfassbar cool bin ich. Ich habe diese Serie gefeiert...zwar mit fast sieben Jahren Verspätung, aber das macht's jetzt irgendwie auch nicht besser. Und jetzt spaziere ich mit 28 Jahren auf'm Buckel durch den Central Park und freu mich wie ein Kleinkind wenn ich an einen der Drehorte komme. Soviel zum Thema Erwachsenwerden. Fail.

Ich muss gestehen die schrecklich romantische Stimmung der Serie kommt nicht so ganz rüber zwischen den sieben Brautpaaren die versuchen zwischen unzähligen Touristen ihr Hochzeitsshooting abzuhalten.  Könnte natürlich auch daran liegen das der Angel Tunnel mit einem Remix von Missy Elliots "Work it" durch eine Breakdance Gruppe beschallt wird, statt mit dem leicht kitischigem "it's time" der Imagine Dragons. Naja, man kann eben nicht alles haben. 

Wenn du den Central Park an einem Samstag besuchst, wirst du von friedlicher Park Idylle nicht viel sehen. Auf dem See drängt sich Ruderboot an Ruderboot, vor jedem halbwegs blühenden Grüngewächs drängt sich Brautpaar an Brautpaar für hübsche Fotos und der Platz vor dem Bethesda Fountain wird als Yoga Studio genutzt



Aber vielleicht findest du Leute gucken ja genauso spannend wie ich und dann - das garantiere ich dir - gibt es nichts schöneres als mit etwas leckerem zu essen im Gras zu sitzen und den Manhattanites beim Sport zuzuschauen. In der einen Ecke ein Kinder Lacrosse Team das sich noch etwas mit der Schläger-Bein Koordination schwertut während die überengagierten Mütter am Spielfeldrand gradezu hysterisch anfeuern. Auf der anderen Seite das Alte-Herren Baseball Team das scheinbar mehr entspannt in Sportmontur die Sonne genießt als wirklich zu spielen. Den Rahmen bilden dabei natürlich immer die Jogger, die unermüdlich auf der Ringstraße um den Park (selbstverständlich haben sie eine eigene Spur) ihre Runden ziehen. 




Ansonsten ist es aber eigentlich nur ein Park. Ein sehr großer und auch wirklich schöner, ohne Frage, aber wenn deine Zeit in New York sehr knapp bemessen ist, "reicht" es eigentlich ihn für eine Verschnaufpause zwischen dem Sightseeing aufzusuchen. Der Eingang am Columbus Circle (1849 Broadway) bietet mit einem großen Shopping Center gegenüber einen praktischen Ausgangspunkt für eine Mittagspause. Im Untergeschoss des Time Warner Centers findest du einen Whole Foods Supermarkt in dem du dich mit frischen, selbst zusammengestellten Salaten, Sandwiches und Co. eindecken kannst. 

Die Köstlichkeiten dann entspannt in der Sonne genießen, die geschundenen Füße regenerieren lassen und dann frisch gestärkt weiter auf Entdeckungstour gehen. 

Dienstag, 10. Juni 2014

Das erste Mal New York: SOHO

Man kann sehr viel über ein Stadt lernen indem man die Einheimischen beobachtet. Wenn es regnet, tragen z. B. die meisten New Yorker Gummistiefel. Weil wir ja aber in New York sind, natürlich nicht irgendwelche Gummistiefel...es müssen schon Hunter Boots sein, ist klar. Am Morgen noch müde belächelt und als Urbanes Fashion Statement abgetan, wurde mir gegen Nachmittag klar - wenn es in New York richtig regnet braucht man die.  


Da SOHO (South of Houston Street übrigens) laut Reiseführer gleichbedeutend mit Shopping zu sein scheint, beschlossen wir die Gegend an einem Wettermäßig durchwachsenen Tag zu erkunden. Aus durchwachsen wurde beschissen und ich hätte nicht erwartet das mich eines Tages mal Regen vom Shoppen abhalten würde. Einige Stunden kämpften wir uns aber trotzdem tapfer von Shop zu Shop und entdeckten viele kleine hübsche Boutiquen zwischen den bekannten, großen Labels. SOHO besticht durch die vielen Kreativen die hier durch die Straßen ziehen und wäre das Wetter besser gewesen, hätte ich sicherlich einen gesamten Tag damit verbringen können Leute zu gucken.


Als der Regen zur Mittagszeit dann horizontal auf uns einprasselte entschieden wir uns für eine Pause im Little Cupcake Bakeshop. Die riesige Auslage mit verschiedensten Cupcake, Cookies und Torten sorgte bei mir regelrecht für Schnappatmung. Bei einem White Chocolate Rasberry Cheesecake war dem Wetter dann auch schnell verziehen. Überhaupt hätte ich in SOHO am liebsten alle fünf Meter angehalten um zu essen. Die Café und Restaurant Dichte ist enorm und die Entscheidung fällt wirklich schwer. 



Beim Abendessen landeten wir dann einen ziemlichen Glücksgriff. Eine bunt bemalte Garage gesehen, ein hübsches Foto machen wollen und dann feststellen das es ein Restaurant ist. Genauer gesagt das Tacombi in welchem ihr köstliche, fantasievoll gefüllte Tacos mit selbstgemachten Saucen (Chipotle Hibiscus - ich glaube mehr muss ich nicht sagen) genießen könnt. 


Wer sich also zwischen bunten Vögeln wohlfühlt und auch mal Dinge abseits der klassischen New York "must-do's" sehen möchte, sollte sich unbedingt etwas Zeit für SOHO nehmen.

Sonntag, 1. Juni 2014

Das erste Mal New York: Midtown

Wer zum ersten Mal nach New York reist kommt um Manhattan bzw. Midtown nicht herum. Fast alles was Sightseeing technisch Rang und Namen hat befindet sich hier, also war es naheliegend das auch wir unsere Erkundungstour hier starten.
Erster Stop: die Grand Central Station in der ich ewig hätte stehenbleiben können. Die großen Kronleuchter, das gedimmte Licht…schwierig zu fotografieren (fand ich), aber so schön anzuschauen. Im Untergeschoss gibt es übrigens einen ganz netten Foodcourt.


Bei Städtereisen bin ich eigentlich kein großer Museumsgänger, dem mittelmäßigen Wetter und dem extrem guten Ruf des Met geschuldet beschlossen wir aber hier eine Ausnahme zu machen. Ich würde ja jetzt gerne so etwas schreiben wie "ihr könnt euch den Tag sparen, wird alles völlig überbewertet" aber nein, das lohnt sich tatsächlich. Zum einen weil die Sammlung einfach beeindruckend riesig ist, zum anderen weil die Aussicht vom Dachgarten (mit Café übrigens) der Hammer ist und natürlich weil es irre viel Spaß macht den ganzen Kunststudenten zuzuschauen die überall im Museum verteilt auf dem Boden sitzen und Bilder skizzieren. Man kann sich auch heimlich für ein paar Minuten einer der Schulklassen anschließen um die Gemälde nicht nur anzuschauen sondern tatsächlich noch etwas darüber zu lernen. Oderaber, man interpretiert die Gemälde auf seine ganz eigene Weise…wie ich…Kunstkenner der ich nunmal bin:

Ich frage mich ja wie oft es schon vorkam das Touristen vor diesen beiden Gemälden standen und Tränen gelacht haben, weil das erste was ihnen beim Anblick eingefallen ist dieser legendäre Lil'John Song ist. (bitte sagt jetzt jemand "ich hier!" dann muss ich mir nicht mehr so komisch vorkommen…danke!)

Der angeschriebene Eintrittspreis ist übrigens nur ein Vorschlag. Wenn ihr der netten Dame am Kassenschalter einfach weniger Geld hinlegt kommt ihr genauso rein ;-)



Als großer Fan von Bibliotheken war ein Besuch der New York Public Library natürlich ein Muss. Wobei ich mich ernsthaft gefragt habe wie die Leute die diese Bibliothek tatsächlich als solche nutzen darin in Ruhe arbeiten können wenn Non-Stop irgendwelche Touris mit ihren Kameras dazwischen rumspringen. Aber ok, der Mittagliche Hunger leitete uns nach einem kleinen Spaziergang durch die Luxus Wohnblocks der Upper-Eastside zu laut Lenny Kravitz "der besten Pizza in NY" (so stand das zumindest auf einem Notizzettel an der Wand…dann muss es ja stimmen). Es war eine eher zufällige Entdeckung und resultierte eher aus der Entscheidung keinen Bausparvertrag für ein Mittagessen aufkündigen zu wollen. Ja, die Preise der Upper East Side haben es in sich. Also beschlossen wir uns in dem erstmal etwas zwielichtig aussehenden Mimi's nieder zu lassen. Meine Logik dahinter war folgende: wenn der Laden voll ist mit Chauffeuren und Portieren, dann muss es gut sein. 

Wer sich vor der Anreise entschieden hat tatsächlich einen Bausparvertrag aufzukündigen, im großen Stil geerbt hat oder einfach einen deutlich besser bezahlten Job hat als meine Wenigkeit, wird beim Shoppen in Manhatten sehr, sehr glücklich werden. Bei mir endete es nach einer kurzen Tour durch Macy's, Barney's und Tiffany's eher in einer kleinen Depression. Wut und Versagensängste es nicht mit 28 auf ein sechsstelliges Jahresgehalt geschafft zu haben und naja…das Übliche weibliche Gefühlschaos beim Einkaufen eben. Eine preisgünstigere Alternative wäre natürlich Abercrombie&Fitch oder Hollister gewesen…wo man aber erstmal lässig 45 Minuten anstehen darf bevor man überhaupt in den Laden kommt. 




Wofür ich gerne angestanden bin, war der Ausblick von der Dachterrasse auf dem Rockefeller Center . Es ist etwas günstiger als die Aussichtsplattform des Empire State Building und hat den entscheidenden Vorteil - man kann das Empire State Building fotografieren! Hier empfiehlt es sich aber auch die Karten im voraus zu besorgen, da man diese immer nur für einen bestimmten Zeitraum erwerben kann. Bei uns bedeutete das: um 16 Uhr auf die geniale Idee kommen das man da jetzt hoch will, eine Karte kaufen die einen berechtig ab 19 Uhr anzustehen um auf den Aufzug zu warten. Juhuu!
Aber wie gesagt, die Aussicht ist - wenn auch ziemlich kitischig - es echt wert.