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Sonntag, 19. Januar 2014

Sonntag im Paradies

Es gibt einige Punkte die im Leben eines Samoaners einen besonders hohen Stellenwert haben:

1. Ihr Glaube. Nicht umsonst heißt es sogar in deren Verfassung "Samoa ist auf Gott gebaut"
2. Ihre Familie. Die ist meist recht groß…ziemlich groß sogar…denn auch Cousins/Cousinen 3. Grades werden hier sehr ernst genommen
und nicht zuletzt:

3. Essen. Oder auch das Sunday Tonai'i.

Lektion 1 "Was muss ich unbedingt wissen wenn ich nach Samoa reise":

Wenn man zum essen eingeladen wird, unbedingt schon vorher etwas essen und bloß nicht hungrig erscheinen!

So ein Samoanisches Barbecue, oder auch Tonai'i genannt, läuft nämlich im Normalfall folgendermaßen ab:

In der Einladung steht "BBQ um 12 Uhr nach dem Gottesdienst". Als anpassungsfähige Inselbesucher erscheinen wir um 12.30 Uhr (ihr erinnert euch - Samoan Time und so) und sind trotzdem die Ersten. 

Aber, ist ja alles kein Problem, denn flexibel und gastfreundlich wie die Samoaner nunmal sind - eines ist um diese Zeit garantiert schon fertig - eiskalte Margaritas.
Nein, ich hab mich nicht mit der Uhrzeit vertan…ich rede wirklich von 12.30 Uhr mittags…bei knapp 30 Grad. Prost!

Da die Kohle im Grill schon kräftig glüht, der Taro (eine Art Kartoffel) im Umu (eine traditionelle Garmethode in einem Erdofen) vor sich hin köchelt und auch der Lobster schon bereit liegt kann es ja eigentlich nicht mehr lange dauern…denkt man sich. Tja, diese jugendliche Naivität mal wieder, denn bevor es Essen gibt müssen erstmal der Bottich Margaritas weg.


- 14 Uhr: es landet endlich Nahrung auf unserem Tisch. Appetizer Time! Das bedeutet frisches Thunfisch Sashimi und kühles Bier
- 16 Uhr frage ich mich langsam ob ich das mit dem Mittagessen vielleicht doch irgendwie falsch verstanden habe, oder ob meine Tanten in ihrem Zumba-Wahn (oh ja, das hat sich sogar bis in den Südpazifik durchgesetzt…schockierend oder?!) das Thema "gesunde Ernährung" jetzt plötzlich doch ernst nehmen und es einfach nichts gibt außer dem Sashimi
- 17 Uhr ein Teil der Gesellschaft hat sich bereits in ein Schattiges Plätzchen zurückgezogen um den Rausch auszuschlafen
- 17:30 Uhr der Gastgeberin ist (ich behaupte eher zufällig) aufgefallen das wir ja eigentlich essen wollten. Das Buffet ist eröffnet und entschädigt für locker für die lange Wartezeit. 

Gegrilltes Fleisch, frischester Lobster, rosa Roastbeef, verschiedenste Samoanische Spezialitäten und Meeresfrüchte satt…mein ganz persönlicher Himmel. Dafür nehme ich dann auch gerne etwas Wartezeit in kauf. 



Sonntag, 12. Januar 2014

Coconut-Banana-Pancakes

In letzter Zeit wache ich immer wieder Sonntags auf und stelle fest: es wird nicht hell.

Nicht um 09:00Uhr, nicht um 11:00 Uhr und auch um 14:30 Uhr gleicht das was ich vor meinem Fenster sehe eher einer grau, matschigen Suppe als dem soviel besungenen Winter Wonderland mit strahlendem Sonnenschein.
Aber wenn das Wetter draußen schon nicht mitspielen will bei meiner heilen Sonntagswelt Idylle, dann schaff ich mir diese eben im Alleingang.

Ein wenig Jack Johnson auf die Ohren - Strandfeeling garantiert.
Um nicht nur die Ohren, sondern auch den Gaumen in Sommerstimmung zu bringen gibt es Coconut-Banana-Pancakes zum Frühstück. Wenn der liebe Jack diesen fluffigen kleinen Dingern ein Lied widmet, müssen die ja einfach großartig sein.



Hier mein Rezept zum Winterblues verjagen:
  • 1 Ei
  • 120 g Mehl
  • 200 ml Kokosmilch (ich bevorzuge inzwischen die von Alnatura nachdem ich festgestellt habe das bei der Supermarkt Kokosmilch massig Geschmacksverstärker enthalten sind)
  • 50 ml kaltes Wasser
  • 1 EL brauner Zucker
  • 2 EL Öl 
  • 3 TL Backpulver
  • 1/4 TL Salz
  • 3 reife Bananen
  • etwas Zimt
  • wenn gewünscht Ahornsirup 
Eine Pfanne erhitzen, und eine kleine Schöpfkelle voll Teig hineingeben (geht natürlich auch mit einem Esslöffel…sollte am Ende eben Pancakegröße haben…wie im Film…ihr wisst schon) und in den Teig ca. 4 Bananenscheiben drücken. Wenn die Unterseite schön goldbraun ist, den Pancake mit Zimt bestreuen und umdrehen. 

Aus mehreren Pancakes einen kleinen Turm bauen, Ahornsirup drauf und den Lieblingsmenschen damit glücklich machen. 



Montag, 6. Januar 2014

Polynesian Paralysis

Es fing schon an als wir gegen 23.30 Uhr Ortszeit am Flughafen von Apia standen. Meine Mutter, mein Bruder, drei meiner dort lebenden Tanten, einer meiner Onkel und mein lieber Freund, der schon etwas blass um die Nase, die Welt nicht mehr verstand.


Gleich nach unserer Ankunft brach eine Diskussion los, die ein herrliches Beispiel für die samoanische Lebensart ist. 
Wir planten unsere Reise viele Monate im Voraus, standen regelmäßig in Kontakt zu der Verwandtschaft vor Ort, haben Emails geschrieben und geskyped wie die ganz Großen – und jetzt stehen wir da, nach einem unfassbar langen Tag, und keiner weiß wo wir schlafen sollen. Klassiker. Nach einem endlosen hin und her, wer jetzt wem, wann Bescheid gegeben hat und wer sich um was, wie hätte kümmern müssen verfrachten wir unsere Koffer auf die Ladeflächen der Pick-up Trucks und fahren Richtung Lelata.
Ich persönlich war ja schon beeindruckt das wir pünktlich vom Flughafen abgeholt wurden, nachdem erfahrungsgemäß das Einzige was auf dieser Insel als pünktlich gilt, die allmorgendliche Polizei Parade durch die die Hauptstadt ist.


Täglich um 08:45 Uhr gehört die Hauptstraße von Apia diesen Herren


Der weitere Abendverlauf war dann wieder ziemlich Samoa typisch. Erstmal hinsetzen und ein kühles Bier genießen (Vailima <3), noch eine Runde das Thema Schlafplätze durchdiskutieren und nach dem 5. Bier war es uns dann auch ziemlich egal wo wir jetzt eigentlich nächtigen. Gar nicht so übel die Taktik.

Es dauert einen Moment bis man sich daran gewöhnt hat, aber nach wenigen Tagen stellt sich dann etwas ein, was allgemein als "Polynesian Paralysis" bekannt ist. Man weiß nicht mehr so genau welcher Tag grade ist, die Uhrzeit unterteilt sich nur noch in "morgens", "irgendwie mittags" und "Zeit für Cocktails!". Wir verbringen unsere Zeit an einsamen Stränden, schnorcheln mit Papageienfischen und rasten beinahe aus beim Anblick von dunkelblauen Seesternen. 
Das Inselleben lässt sich aushalten von der Ladefläche eines Pick-ups aus. Leuten zuwinken, eine gekühlte Kokosnuss mit Strohhalm in der einen und eine Tüte Bananenchips in der anderen Hand. Es gibt definitiv schlimmeres.







Nachtrag: Es hat übrigens geschlagene 2 Tage gedauert bis wir unseren finalen Schlafplatz bezogen haben


Donnerstag, 2. Januar 2014

Ein frohes neues Jahr!

So meine Lieben - 4 offiziellen Follower (ich. freu. mich. so!!!) und all meine anonymen Leser: ich hoffe ihr hattet ein erholsames Weihnachtsfest und seid gut in 2014 angekommen. 

Eigentlich wollte ich diesen Post bereits gestern verfassen…aber der 01. Januar ist irgendwie ein toter Tag. Mehr als ein "Chuck" Marathon und Pizza bestellen (selbstverständlich wird ab heute ernährungstechnisch alles besser *hust*) war einfach nicht drin. Also erst jetzt eben - auf überragende, aufregende und erinnerungswürdige 364 Tage! Cheers!


Habt ihr eigentlich lange Listen mit to-do/ to-travel Listen für das neue Jahr? Mich treibt das Thema schon seit einigen Wochen um, nicht umsonst nennt mich mein Freund ganz gerne mal Flummi. Das Jahr ist nicht vorbei, Madame ist noch nichtmal fertig euch von der letzten Reise zu berichten - aaaber in Gedanken verplane ich bereits meine nächsten 30 Urlaubstage. Anstrengend ;p

Ganz oben auf meiner Liste steht übrigens New York, wohin ich am liebsten im April reisen würde. Zum einen um natürlich diese Metropole zu erkunden von der jeder spricht und um shoppen zu gehen, und zum anderen um einen Roadtrip gen Norden anzuhängen um endlich, endlich den Eliteunis der Ostküste einen Besuch abzustatten ( ich weiß auch nicht genau warum sie so eine Faszination auf mich ausüben…nennt mich komisch, aber ich finds halt spannend) und nach dem Großstadt Rummel etwas Erholung bei süßen B&B's in Conneticut zu finden. 

Ansonsten steht auf der Liste noch das deutsche Museum in München, eine Runde Snowboarden in Südtirol, vielleicht ein kurzer Städtetrip nach Prag und gegen Ende des Jahres wäre Asien irgendwie ganz cool XD 

Inwieweit das alles machbar und vor allem auch bezahlbar ist steht natürlich noch in den Sternen…aber man darf ja mal träumen. 

Habt ihr zufällig Tipps für New York? Günstige Unterkünfte, was muss man unbedingt gesehen haben und was kann man sich guten Gewissens sparen?